Nieder mit Hitler! : oder warum Karl kein Radfahrer sein wollte

Nieder mit Hitler!, 2018
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Medienart Buch
ISBN 978-3-945034-98-9
Beteiligte Personen Voit, Jochen [Text] Wikipedia
Beteiligte Personen Eshrat, Hamed [Ill.] Wikipedia
Systematik COM - Comic
Schlagworte Deutschland, Nationalsozialismus, Widerstand, Jugendbuch, Zivilcourage, Totalitarismus, Biographischer Roman, Comicroman, Deutschland , Erfurt, Metzner, Karl, Pazifist, Pfarrer, Politischer Widerstand
Verlag Avant-Verl.
Ort Berlin
Jahr 2018
Umfang 152 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Jochen Voit ; Hamed Eshrat
Illustrationsang überw. Ill.
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Martin Reiterer;
Lern Radfahren! Den Tipp bekommt Karl von einem Mithäftling in der Erfurter Haftanstalt: Ich spreche nicht vom Sport, Junge, sondern vom Leben! / In diesem Land macht mans am besten wie die Radfahrer / Nach oben buckeln und nach unten treten. Genau dieses Motto nimmt sich Karl Metzner, der freilich schon radeln konnte, nicht zu Herzen. Als Kind hatte sich Karl, dessen großes Idol der Radsportler Erich Metze war, sehnlichst ein Fahrrad gewünscht. Doch die Eltern mussten zusehen, wie sie ihre Kinder durchbringen. Ein Fahrrad war nicht drin. 1943 wird Karl, gerade 16 Jahre alt, zusammen mit vier weiteren Freuden von der Gestapo verhaftet. Die Erfurter Widerstandsgruppe um Jochen Bock hat Flugblätter gegen Hitler (Schluß mit dem Krieg!, Nieder mit Hitler!) und seinen Blutterror verfasst und in Briefkästen und aus Straßenbahnen geworfen, bis sie von Mitschülern verraten wurden. Bemerkenswert: Die Schüler waren zuvor alle Mitglieder der nationalsozialistischen Hitlerjugend, Auslöser für ihr Umdenken war die Meldung vom Heldentod des Bruders von Jochen Bock. Nur knapp entgehen die Jungen der Anklage auf Hochverrat, was mit dem Tod bestraft worden wäre. Die meisten kommen nach einem dreiviertel Jahr Haft frei, nur Jochen Bock wird bis Kriegsende eingesperrt. Ein Jahr später stirbt er an Tuberkulose, vermutlich als Folge schlechter Haftbedingungen.
Der Comic über die historische Erfurter Widerstandsgruppe setzt allerdings 1960 an: Da wird Karl Metzner in Ost-Berlin von der Stasi festgehalten, er hat gerade illegal ein Aufnahmegerät aus Westdeutschland importiert. Inzwischen ist Metzner Pfarrer. Das Angebot, sich als Spitzel dem neuen Regime anzudienen, nimmt Metzner, der 1989 zu den Akteuren der Samtenen Revolution gehören wird, nicht an.
Zeichnerisch wechselt der Comic zwischen den monochromen Zeichnungen in Schwarzweiß, welche die Zeit der DDR darstellen, und dem bunten, in vielen Brauntönen gehaltenen Farbteil, der in Rückblenden die Erinnerungen des Protagonisten in der Nazizeit erzählt. Gleichsam als ästhetisches Leitmotiv lässt der Zeichner geschickt das Motiv des Radfahrens in seiner nunmehr ambivalenten Bedeutung wiederkehren. Besonders gelungen sind die atmosphärischen Zeichnungen der DDR-Zeit. Schade ist, dass dagegen die Episoden in der Nazizeit gelegentlich etwas bieder und papieren wirken. Karl Metzner, der zur Entstehung des Comics beigetragen hat, ist kurz nach Erscheinen des Bandes (im September 2018) gestorben. Ein Glück, dass die Autoren die Erinnerung an die Widerstandsgruppe noch aufgezeichnet haben.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
15391 COM, Nied

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